Der Atommüll im Salz

Nuclear Waste In The Salt Mine

Seit 1983 wurden im sogenannten Erkundungsbergwerk bei Gorleben über 1,6 Milliarden Euro verbaut, obwohl immer noch nicht klar ist, ob dieser Salzstock den Atommüll in 840 Meter Tiefe sicher verschließen kann. 

 

Dass über dem Gorlebener Salzstock das eigentlich erforderliche Deckgebirge als Wasserbarriere fehlt, ist längst bekannt. Und auch die zahlreichen Anhydridschichten, die das Salz durchziehen und nach Wasserkonkakt zu Wasserwegsamkeiten werden, sind kein Geheimnis mehr. 

 

Für Aufsehen sorgten 2008 dokumentierte Erdöl- und Erdgasblasen im und unter dem Salzstock. Pikantes Detail: Der Gorlebener Salzstock zieht sich unter der Elbe bis auf das ehemalige DDR-Gebiet. Dort kam es 1969 bei der Ortschaft Lenzen – keine fünf Kilometer von Gorleben entfernt – bei einer erfolgreichen Erdgasbohrung zu einer Gaseruption mit anschließender Explosion. Ein Toter, mehrere Verletzte und ein völlig zerstörter Bohrturm waren die Bilanz dieses Unfalls. Kann es wirklich das Ziel sein, Wärme entwickelnden Atommüll in unmittelbarer Nähe von Erdgasvorkommen zu lagern? 

 

Immer neue wissenschaftlich belegte Zweifel tauchen auf und gesellen sich zur Erkenntnis, dass wir dem Salzstock in Gorleben unseren Atommüll nicht für die nächsten eine Million Jahre – also für 30.000 Generationen und über mehrere Eiszeiten hinweg – anvertrauen können.