Der einsame Pharao (Ägypten, Januar 2016)

The Lonesome Pharao (Egypt, January 2016)

Die dichten Menschentrauben der sonnenhungrigen Urlauber haben immer zum Reiseziel Äypten gehört wie die Wüsten und die Pyramiden. Doch stellen Sie sich ein menschenleeres Tal der Könige vor, in dem Sie alleine und in aller Ruhe durch die Jahrtausende alten Gräber bummeln können. Oder den imposanten Tempel von Karnak – einst exotische Filmkulisse für James Bond – nur für Sie alleine. 

 

Was wie eine Wunschvorstellung klingt, ist im Moment in Ägypten traurige Wirklichkeit geworden. 

 

Die Folgen des Terrorismus sind für den Tourismus in Ägypten verheerend: Seitdem im November 2014 über der Sinai-Halbinsel eine Bombe an Bord eines russischen Charterfliegers 224 Menschen in den Tod riss, bleiben die Scharen der Urlauber aus. Auch wenn das Land die Sicherheitsvorkehrungen drastisch erhöht hat, können sich die Urlauber keinen unbeschwerten Urlaub vorstellen, wenn die Terrorangst mitfährt. 

 

Mehr als 3,1 Mio. russische Urlauber haben z.B. zwischen Weihnachten und Sylvester 2015 ihren Ägyptenurlaub storniert. Von den knapp 400 Nilkreuzfahrtschiffen liegen 380 Schiffe vor sich hin rostend an den Ufern des Nils vertäut. Hunderte Hotels, Restaurants und Läden mussten in den letzten Wochen schließen und wurden eingemottet – nur der harte Kern hält sich im Moment noch mit unglaublichen All-Inclusive-Angeboten über Wasser. "Besser die Hotelbetten zum Selbstkostenpreis und ohne Gewinn belegen, als das komplette Hotel einmotten und dem Zahn der Zeit preisgeben", lautet die verzweifelte Devise der Hotelbetreiber, die sich finanziell noch über Wasser halten können. 

 

Doch die ägyptische Wirtschaft ist bis in fast jede einzelne Familie hinein abhängig von den Einnahmen aus dem Tourismus – kaum eine ägyptische Familie, die nicht im Dienstleistungsheer der Busfahrer, Zimmermädchen, Köche, Fremdenführer, Touristenpolizisten, Kamelverleiher oder Souvenirhändler tätig ist. Und gerade deshalb treffen die Stornierungen der verängstigten Urlauber die Ägypter sehr hart und unvorbereitet. 

 

Der "IS - Islamische Staat" scheint die Angst der Urlauber als neue Waffe für sich entdeckt zu haben und droht inzwischen, die Wirtschaft eines ganzen Landes wie Ägyptem zu destabilisieren. 

The dense crowds of sun-seeking tourists have always been a apart of Egypt like the deserts and the pyramids. But imagine a deserted Valley of the Kings, where you can stroll through the millennia old graves alone and in peace. Or the impressive Temple of Karnak - once exotic film set for James Bond - just for you alone.

 

What sounds like a wishful thinking, has become sad reality at the moment in Egypt.

 

The consequences of terrorism are devastating for tourism between Alexandria and Abu Simbel: In November 2014 a bomb aboard a Russian charter flight killed 224 innocent people – now the crowds of tourists do not dare to visit sunny Egypt anymore. Although the country has increased the security dramatically, the vacationers can not imagine a carefree holiday, when the fear of terrorism is around every corner.

 

For instance, more than 3.1 million Russian tourists have canceled their Egypt holidays between Christmas and New Year 2015. Of the almost 400 Nile cruise ships, around 380 ships are sitting like orphants on the banks of the Nile river. Hundreds of hotels, restaurants and shops had to close in recent weeks and were mothballed - only a small group of tourist managers can afford to keep their businesses afloat with incredible all-inclusive offers. "Better the hotel beds are sold without profit, as the entire hotel mothballed" is the motto of the desperate hotel operators.

 

But almost every single family in Egypt is dependent on the income from tourism - hardly an Egyptian family who is not employed in the service sector of the bus drivers, housekeepers, cooks, guides, tourist police, camel lenders or souvenir sellers. And precisely for this reason, the cancellations of frightened tourists are hitting the Egyptians very hard and unprepared.

 

The "IS - Islamic State" seems to have discovered the fear of the vacationers as a new weapon for themselves and now threatens to destabilize the economy of an entire country such as Egypt.