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Ahlener Zeitung vom 21. November 2016
Ahlener Zeitung vom 21. November 2016

Fotos: NDR

Interview für Radio NDR 1 Welle Nord am 11. März 2016 (16.05 Uhr) 

Tetsch: "Die wahre Katastrophe ist das Vergessen"

 

Alexander Tetsch arbeitet seit 2008 als freier Fotograf und Journalist. Einer seiner Schwerpunkte ist das Engagement gegen das Vergessen der Atomkatastrophen in Tschernobyl und Fukushima. Er hat mit unzähligen Bildern die Menschen und ihre Situationen in den zerstörten, gefährlichen Regionen abgebildet. Am fünfjährigen Jahrestag nach dem Atomunglück von Fukushima (10. März 2016) spricht er mit Pascal Hillgruber über seine Arbeit und warum er sich auch in Deutschland sorgen um die nukleare Sicherheit macht.

 

Was haben Sie auf Ihren Reisen gesehen - und vor allem auch empfunden?

 

Alexander Tetsch: Zum einen habe ich wirklich Demut empfunden, weil diese Regionen für lange, lange Zeit verstrahlt bleiben. Zum anderen war es natürlich sehr traurig zu sehen, wie viele Menschen davon langfristig betroffen sein werden. Auch zu erfahren, wie viele noch ungeborene Menschen wahrscheinlich genetisch durch diese Vorkommnisse in Tschernobyl oder in Fukushima geschädigt sein werden - insgesamt habe ich schon sehr nachdenkliche Gefühle. Auf der anderen Seite spüre ich natürlich die Verantwortung, darüber zu erzählen und dafür zu sorgen, dass das nicht in Vergessenheit gerät.

 

Auf Vorträgen informieren Sie über Ihre Arbeit. Wie reagieren die Menschen auf das, was Sie ihnen zeigen und erzählen?

 

Tetsch: Die Menschen, die zu meinen Vorträgen kommen, reagieren zunächst sehr betroffen. Sie sagen: Mensch, das wussten wir nicht. Die Medien erzählen uns kaum noch etwas über Fukushima oder über Tschernobyl - es sei denn, die Jahrestage sind mal wieder dran. Und: Wir dachten die Dinge seien unter Kontrolle, sie seien abgeklungen. Ich sehe verstärkt, dass in Deutschland das Gefühl vorherrscht, das Thema sei für uns durch, weil unsere Bundeskanzlerin entschieden hat, wir schalten die Kernkraftwerke langsam bis 2022 ab.

 

Aber was ist mit den 58 Reaktoren, die in Frankreich stehen? Was passiert, wenn da was schiefgeht? Wenn wir vom Westwind, den wir meistens aus Frankreich bekommen, betroffen sind und damit radioaktive Partikel rübergetragen werden? Das Thema ist über Grenzen weiterhin sehr, sehr interessant - und ist noch lange nicht vorbei.

 

 

Tetsch: Es geht um sehr, sehr viel Geld. Mit einem neuen Reaktor verdient ein Konzern, der ihn errichtet hat, fünf Milliarden Euro. Für jeden Tag, den ein Atomkraftwerk Strom produziert, wird ein Gewinn -  also nicht Umsatz, sondern wirklich Gewinn - von einer Million Euro kassiert. Ein weiterer Grund, warum die Atomkraft weiterhin in vielen Ländern als große Energiequelle gesehen wird, ist das Plutonium, das man in diesen Reaktoren als eine Art Abfallprodukt erbrütet. Das ist der Ausgangsstoff für moderne Nuklear-Waffen. Geld und Plutonium sind also ausschlaggebend, dass die Atomkraft weiterhin in vielen Ländern ein Thema ist.

 

Der Titel Ihres Buches lautet: "Fukushima 360°". Wie haben Sie vor Ort gearbeitet?

 

Tetsch: Ich habe mir zum Beispiel vier Wochen Zeit genommen, um in Fukushima zu sein. Davon war ich viele Tage in der Sperrzone selbst. Ich habe die Menschen zum Teil vom Aufstehen bis zum Schlafengehen begleitet: Familien, arbeitslose Fischer oder Reisbauern, deren Ernte als Sondermüll entsorgt werden muss. Ich habe versucht, nicht die technische Seite des Unfalls zu sehen, sondern wie es sich wirklich im normalen Alltag nach so einem Gau lebt. Wie ist dieses atomgespaltene Leben? Zu sehen, wie sich der Alltag dieser Menschen dauerhaft verändert hat, war wirklich sehr erschreckend.

 

Können Sie das Leben der Menschen in einer Region nach einer Atomkatastrophe beschreiben?

 

 

Noch immer kämpfen Arbeiter mit den Folgen, gigantische Mengen verstrahlten Wassers lagern in riesigen Tanks, täglich kommt neues Wasser hinzu.

Tetsch: Allein 165.000 Menschen aus der Region Fukushima wurden direkt nach den Störfällen umgesiedelt. Von diesen leben heute immer noch über 100.000 in Wohncontainern - überwiegend unter sehr erbärmlichen Bedingungen. Dramatisch ist es zu sehen, wie sich das Leben dort verändert. Zum Beispiel dürfen die Kinder in einigen Gebieten, in denen Menschen weiter leben, nur noch eine halbe Stunde am Tag draußen sein. Oder der Fischer, der immer noch nicht seiner Berufung - dem Fischen - nachgehen kann. Seine Familie macht es seit Generationen, er hat nichts anderes gelernt und sagt: "Ich darf nicht fischen, weil die Fischgründe hier immer noch verseucht und gesperrt sind."

 

Bauern, die ihr gesamtes Land und ihre gesamte Produktion verloren haben, hoffen teilweise immer noch, dass in diesem Jahr der Grenzwert ihrer Ernte nicht erreicht oder überschritten wird. Meist sind die Produkte aber zu belastet und können nicht verkauft werden. Die Katastrophe hat selbst heute noch große Auswirkungen auf den Alltag der Menschen.

 

Wie schätzen Sie die Offenheit und Ehrlichkeit der Behörden mit diesen Risiken vor Ort ein?

 

Die japanische Regierung hat ein großes Interesse daran, dass die Atomkraft in dem Land als beherrschbar dargestellt wird. Teilweise soll japanische Atomtechnologie in andere Länder verkauft werden - und da macht es sich eben nicht gut, wenn man eingestehen muss: Wir haben diesen Störfall oder die Reaktoren nicht unter Kontrolle.

 

Warum ist es so schwer, den Störfall unter Kontrolle zu kriegen?

 

Ein Gebiet in der Größe von Schleswig-Holstein ist von unsichtbarem, kleinem und strahlendem Staub überzogen worden. Dieses Gebiet hat verschiedene Hügelketten, sehr viel Wald, einige Berge und sie können die radioaktiven Partikel nicht einfach mit dem Staubtuch oder dem Staubsauger abwischen. Die Städte und Dörfer liegen überwiegend in den Tälern oder unten an den Uferzonen. Die Regierung unternimmt durchaus Säuberungsaktionen: Sie schrubben die Partikel von den Straßen. Sie tragen die oberen 10 bis 15 Zentimeter vom Boden ab und stellen diese Gebiete dann als sauber dar. Aber unmittelbar danach bringen Wind und Regen die radioaktiven Partikel wieder aus den Hügeln, aus den Wäldern in diese Siedlungen.

 

Das ist ja eine intensive Arbeit...

Es ist wirklich eine Sisyphusarbeit. Die Regierung müsste dringend eingestehen, dass gewisse Bereiche von der Sperrzone einfach nicht saubergemacht werden können. Aber dieser Schritt wird immer noch umgangen und man versucht, darüber hinwegzusehen.

 

Wie ist es denn in Europa? Können wir den Angaben bei uns trauen oder ist Misstrauen in Bezug auf Atomkraft immer angesagt?

 

Ja, hier in Deutschland ist die Situation sicherlich auf dem richtigen Weg. Die Ausstiegsentscheidung von Angela Merkel war in meinen Augen richtig, vielleicht etwas überhastet eingeleitet und umgesetzt. Aber die Frage ist natürlich, was passiert, wenn zwischen jetzt und 2022 - da soll der letzte Meiler in Deutschland abgeschaltet sein - vielleicht doch noch etwas passiert? Und selbst danach, allein in Frankreich stehen 58 Reaktoren, die mir doch sehr viele Sorgen machen. Radioaktive Strahlung hält sich nämlich leider nicht an Ländergrenzen.

 

Das Interview führte Pascal Hillgruber


Anlässlich des Fukushima-Jahrestags führte die größte Luxemburger Tageszeitung "Luxemburger Wort" mit mir ein Gespräch über die aktuelle Situation in Fukushima. 


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Interview mit Radio1 (rbb, Moderation: Marika Metze, Länger: 7:28 Minuten)
Gespräch über die aktuelle Situation in Fukushima vier Jahre nach dem Super-GAU
20150311_175000.mp3
MP3 Audio Datei 6.9 MB

Interview für Radio rbb Radio1 am 11. März 2015 (17.40 Uhr) 


Vier Jahre nach dem Super-GAU von Fukushima

Im März 2011 bricht über Japan eine dreifache Katastrophe herein: Nach dem Erdbeben kommt der Tsunami und dann ereignet sich einer der schwersten nuklearen Zwischenfälle seit Tschernobyl.

Fukushima ist seitdem nicht nur der Inbegriff der Reaktorkatastrophe, sondern zugleich Synonym dafür, dass sich Atomenergie und radioaktive Strahlung weder kontrollieren, noch beherrschen lässt. Wir haben uns selbst hier in Deutschland damals so gefürchtet, dass wir gleich unsere ganze Energiepolitik über den Haufen geworfen haben. Nach dem Super-GAU von Fukushima wurden erstmal alle japanischen Atomkraftwerke heruntergefahren. Doch trotz der ungeahnten Ausmaße der Atomkatastrophe hatte die japanische Atombehörde den Betrieb von zwei Reaktoren in Sendai im September 2014 dann doch genehmigt - nichts ist von einer Kehrtwende mehr zu sehen. Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe spricht davon, dass sein Land die Atomkraft weiterhin brauche.


In bewegenden Worten hat Japans Kaiser Akihito den Opfern der Tsunami-Katastrophe von vor vier Jahren gedacht und an das andauernde Leid der mehr als 100.000 Landsleute, die noch immer unter schwierigen Bedingungen in Notunterkünften leben, erinnert. Ein Seebeben im März 2011 vor der Küste Japans und der dadurch ausgelöste Tsunami hatten verheerende Folgen für das Land: große Teile des Küstengebiets wurden überflutet, fast 19.000 Menschen kamen ums Leben, unzählige Häuser und Gebäude stürzten ein oder wurden beschädigt. Auch das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi wurde erheblich beschädigt und es kam zu Kernschmelzen. Und noch immer gibt es verstrahlte Sperrgebiete und viele Menschen die nicht wüssten, wann sie in ihre Häuser zurückkehren könnten, so der 81-jährige Monarch.


„In Fukushima läuft seit März 2011 der größte jemals unternommene Versuch zur Auswirkung radioaktiver Strahlung auf Menschen.“ - Alexander Tetsch


Der Journalist Alexander Tetsch war im Mai des vergangenen Jahres für drei Wochen in Japan unterwegs, legte mehrere Tausend Kilometer zurück, machte mehr als 17.000 Fotos, um „die beiden Atomkatastrophen des Landes – die Atombombe und die Fukushima-Kernschmelzen – zu begreifen“, so Neureuter. Dabei kam er zu der Erkenntnis, dass seit März 2011 in Fukushima der größte jemals unternommene Versuch zur Auswirkung radioaktiver Strahlung auf Menschen läuft.


"Fukushima 360 Grad – das atomgespaltene Leben der Menschen in Fukushima" heißt sein Bildband und wir sprachen mit ihm über den Super-GAU von Fukushima und seine Folgen.


Gespräch mit Alexander Tetsch


Das Magazin "eve - Ernährung, Vitalität, Erleben" mit einer Druckauflage von 500.000 Exemplaren berichtet in seiner Ausgabe von Januar 2015 über mein Umwelt-Engagement und insbesondere über meine Fotos aus den menschenleeren Sperrzonen von Tschernobyl und Fukushima. 


"... sehens- und lesenswert ..."


"... das wohl eindrucksvollste Buch über die Auswirkungen der Katastrophe ..."


"... eine einmalige Dokumentation über das Leben in der Präfektur Fukushima ..."



Im Deutschlandfunk rezensiert Redakteurin Britta Fecke in der Sendung "Andruck" mein neu erschienenes Buch "Fukushima 360º".

Der NDR sendet im Radio und Fernsehprogramm verschiedene Berichte über meine Recherchen im Bereich Fukushima. 

"Radioaktives Schulbrot" – so haben Tobi Schäfer und Andreas Bursche von WDR-1LIVE ihr Interview mit mir betitelt. 

Mit der NDR-Redakteurin Katrin Hoecherl spreche ich in der Sendung "Gesprächszeit" im Nordwestradio über die Reaktorkatastrophe von Fukushima und mein aktuelles Buch zu diesem Thema.

Der Nachrichtensender n-tv berichtet auf seiner Internetseite über das gerade erschienene Buch "Fukushima 360º": "Manipulierte Messgeräte, verunsicherte Menschen und eine systematische Verharmlosung der gesundheitlichen Folgen: Alexander Neureuter stößt bei seiner Spurensuche durch kontaminiertes Land in Fukushima auf staatliche Vertuschungen und große menschliche Not."

Auf seiner Internetseite schreibt der NDR über mein aktuelles Buch "Fukushima 360º" und zeigt eine Fotostrecke aus dem Buch.

Das Online-Magazin zur Klima- und Energiewende "klimaretter.info" berichtet über "Fukushima 360º" und zeigt zahlreiche Fotos aus dem Buch.

Die taz stellt in ihrer Online-Ausgabe mein neues Buch "Fukushima 360º" vor. 

Horst Blume, ein langjähriger Gegner des Hochtemperatur-Reaktors in Hamm-Uentrop, rezensiert "Fukushima 360º".


In seiner Mediathek zeigt der Nachrichtensender n-tv eine Fotoauswahl über das atomgespaltene Leben aus meinem Buch "Fukushima 360º". 

Das rbb Inforadio berichtet über die Pressekonferenz, auf der das Buch "Fukushima 360º – Das atomgespaltene Leben der Opfer vom 11. März 2011" in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. 

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Interview mit rbb-Reporter Oliver Soso und Alexander Neureuter
rbb inforadio (rbb Berlin), 28. Februar 2014, 07.45 Uhr
rbb info Fukushima 360 Grad.mp3
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rbb-Moderator Thomas Wosch stellt den Zuhörern die Buchinhalte von "Fukushima 360º" und meine Motive für meine dreiwöchige Recherchereise ins verstrahlte Japan vor. 

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Interview mit rbb-Moderator Thomas Wosch und Alexander Neureuter
radioeins (rbb Berlin), 17. Februar 2014, 17.40 Uhr
rbb radioeins Interview.mp3
MP3 Audio Datei 6.8 MB
Elbe-Jeetzel-Zeitung, 19. Februar 2014
Elbe-Jeetzel-Zeitung, 19. Februar 2014
Nordheide Wochenblatt, 24. November 2013
Nordheide Wochenblatt, 24. November 2013
General Anzeiger, 17. November 2013
General Anzeiger, 17. November 2013

Bericht und Interview mit dem Online-Magazin "Schattenblick"


Lüneburger Landeszeitung, 26. Oktober 2013
Lüneburger Landeszeitung, 26. Oktober 2013
Geesthachter Anzeiger, 1. Oktober 2013
Geesthachter Anzeiger, 1. Oktober 2013
Buxtehuder Tageblatt, 19. September 2013
Buxtehuder Tageblatt, 19. September 2013
Geesthachter Anzeiger, 16. April 2013
Geesthachter Anzeiger, 16. April 2013
Lauenburgische Landeszeitung, 13. April 2013
Lauenburgische Landeszeitung, 13. April 2013
Lübecker Nachrichten, 28. März 2013
Lübecker Nachrichten, 28. März 2013

Web-Radio aus Lüneburg berichtet über die Fotoausstellung "Was wäre, wenn ..."

Am 16. Februar 2013 sendete das Web-Radio Lüneburg einen ausführlichen Beitrag über die Vernissage meiner Fotoausstellung "Was wäre, wenn ..." im Lüneburger Wasserturm.

 

Darin geht es um die aktuelle Situation in der Sperrzone von Tschernobyl und meine Einstellung zu den gesundheitlichen Gefahren eines Aufenthalts in Tschernobyl. 

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RadioLG-16Feb2013
RadioLG-16Jan2013.mp3
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Radio Schleswig-Holstein berichtet über die Fotoausstellung "Was wäre, wenn ..."

Radio Schleswig Holstein Westküste berichtete am 14. Februar 2013 über die Vernissage meiner Fotoausstellung "Was wäre, wenn ..." in Meldorf.

 

Themen des Interviews waren meine Eindrücke aus der evakuierten Sperrzone von Tschernobyl, mein generelles Engagement gegen die Atomkraft und die Wahl des Zeitpunkts meiner Ausstellung.

RadioSH-14Feb2013

aus dem NordAnzeiger (Heide) vom 16. Januar 2013
aus dem NordAnzeiger (Heide) vom 16. Januar 2013
aus der Bremervörder Zeitung vom 28. November 2012
aus der Bremervörder Zeitung vom 28. November 2012
aus der Elbe-Jeetzel-Zeitung vom 24. Mai 2012
aus der Elbe-Jeetzel-Zeitung vom 24. Mai 2012
aus der "Altmark Zeitung" (Salzwedel) vom 19. Mai 2012
aus der "Altmark Zeitung" (Salzwedel) vom 19. Mai 2012
aus der "Volksstimme" (Magdeburg) vom 5. Mai 2012
aus der "Volksstimme" (Magdeburg) vom 5. Mai 2012
aus der "Landeszeitung" (Lüneburg) vom 28. April 2012
aus der "Landeszeitung" (Lüneburg) vom 28. April 2012
aus der "Altmark Zeitung" (Salzwedel) vom 1. Oktober 2011
aus der "Altmark Zeitung" (Salzwedel) vom 1. Oktober 2011